Bronze Syndrom beim Dalmatiner
©Karin Bednorz 11/2006

Bis heute ist noch völlig unklar, ob die Bezeichnung „Bronzing Syndrom„ überhaupt zutreffend ist, oder ob es sich nicht doch nur um das Ergebnis einer Haarbalg-Entzündung handelt.
Auch weiß man noch nicht, ob dieses Syndrom ausschließlich beim Dalmatiner auftritt, oder aber deshalb, weil bei dieser weißhaarigen Rasse die Verfärbung am deutlichsten sichtbar wird.
Die kleinen Pusteln ziehen sich meist entlang des Rückens und / oder bevorzugt auf der Kopfoberfläche. Schon im Anfangsstadium sieht man bei dem nass gewordenen Fell des Dalmatiners rote Flecken im Fell. Die roten Pusteln könnte man mit einer Reaktion wie bei Insektenstichen vergleichen, die an jedem Drüsenbalg eines Haares auftreten können. Sie breiten sich aus und sind zum Teil auch mit Juckreiz verbunden. Jeder dieser einzelnen Pusteln entsteht durch einen entzündeten Drüsenbalg des Fellhaares, der eine kleine Menge Sekret absondert und anschließend als Schorf austrocknet. Wenn es dann zur Entzündung der betroffenen Haarfollikel gekommen ist, entsteht eine Sekundärinfektion, fast immer durch das Bakterium „Staphylococcus Intermedius„. Diese Bakterienart gehört zur normalen Bakterienwelt der Hundehaut.
Innerhalb weniger Tage kann man an diesen Stellen den Haarverlust beobachten und meist sieht das Fell „wie von Motten zerfressen„ aus.
Also ist der Haarausfall (Alopecia) an den betroffenen Regionen nur die Folgeerscheinung, da die Haarfollikel den Haarwachstum einstellen. Verbleibende oder angrenzende Haare werden durch die Pigmente des Sekrets im Entzündungsausfluß eingefärbt.
Das Resultat daraus ergibt das rötlich-bronzene Aussehen des Fells. Die betroffenen Haare sind dauerhaft fleckig, und verschwinden erst wieder nach dem Fellwechsel. Vorausgesetzt, man hat die Ursache abgestellt. Da man die Verfärbung weder auf dem schwarzen, noch auf dem braunen Fell sieht, ging man irrtümlich davon aus, dass nur die weißen Haare betroffen wären. Dem ist natürlich nicht so!

Behandlung des Bronze Syndroms beim Dalmatiner

Sollten bei Ihrem Dalmatiner trotz Einhaltung aller Ratschläge und vorbeugenden Maßnahmen doch einmal Pusteln auftreten, sollten Sie spätestens bei Anfängen einer Entzündung Ihren Tierarzt oder Tierheilpraktiker aufsuchen.
Der Tierarzt wird an einer betroffenen Stelle eine Probe entnehmen, um daraus eine Bakterienkultur anzulegen. Wahrscheinlich wird er Ihrem Tier unverzüglich ein Antibiotikum verordnen, welches sich bekanntlich sensibel auf Staphylococcus Intermedius zeigt, um die Zeit bis zum Ergebnis der Bakterienkultur nicht unnütz verstreichen zu lassen.
Auch sollte man es bei Wiederholungsfällen nicht unterlassen, sämtliche Laboruntersuchungen in Betracht zu ziehen, die zum Beispiel hormonelle Störungen oder Immunschwächen als Erkrankungen ausschließen.
Die Behandlungsmöglichkeiten des Tierheilpraktikers sind erheblich vielseitiger, bedürfen allerdings erheblich mehr Geduld und Mitarbeit des Patientenbesitzers.